Gustav Werner
1809-1887



Gustav Albert Werner

wurde am 12.März 1809 in Zwiefalten/Württemberg geboren und starb am 2.August 1887 in Reutlingen.

Er war evangelischer Pfarrer und Gründer der Gustav-Werner-Stiftung.

1823-1827 besuchte Werner das Evangelische Seminar (Gymnasium) im Kloster Maulbronn

1827-1832 studierte er Theologie am Tübinger Stift

Anschließend ging er als Privatlehrer nach Straßburg

1834 wurde er Vikar in Walddorf, wo er die erste Kinderhausanstalt für Waisenkinder gründete

Auf Vortragsreisen sammelte Werner Spenden für diese Einrichtung. Es kam zum Konflikt mit der Kirchenleitung. Daraufhin zog er mit zwei Mitarbeiterinnen und zehn Kindern nach Reutlingen in eine 5-Zimmer-Wohnung, genannt "Gottes-Hilfe", und gründete dort ein "Rettungshaus".

Am 8.November 1841 heiratete Werner in Reutlingen Albertine Zwißler

Bereits 1848 wurden an die 80 Waisenkinder versorgt.

Im Kreise dieser Kinder konnte Vater Werner die ganze Wärme seines liebevollen Gemüts ausstrahlen lassen, und in der Arbeit an ihnen verklärte und reinigte sich sein Wesen, das ja von Natur aus etwas weiblich Zartes, mütterlich Fürsorgendes hatte, je länger je mehr.
Er trachtete danach, seinen Kindern in Wahrheit die Familie zu ersetzen. "Das gesetzliche Wesen" sagte er, "welches meistens in der Anstaltserziehung herrscht wirkt nur zu oft lämend, ja tötend auf den göttlichen Lebenskeim, welchen die Elternliebe im Kinde allein sorgsam genug zu pflegen und zu erziehen versteht.
Was ich auf die Kinder hauptsächlich wirken lassen möchte, das ist die Mütterlichkeit, weil unter ihrem Einfluss Kinder am besten gedeihen."

Eines der Kinder bei Gustav Werner war ein Junge mit Namen Wilhelm Maybach,
der später als "König der Konstrukteure" weltberühmt wurde.

Bald fügte er seinem "Rettungshaus" einen Handwerksbetrieb hinzu.
1855 wurde die Anstalt erstmals "Bruderhaus" genannt.
Es entstanden in Reutlingen auch die Maschinenfabrik zum Bruderhaus
und die Papiermaschinenfabrik zum Bruderhaus.
Zudem wurde 1861 in Dettingen an der Erms die Papierfabrik zum Bruderhaus eröffnet.

Drei Jahre vor seinem Tode
wurde Gustav Werner 1884 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Reutlingen verliehen.

Was nicht zur Tat wird,
hat keinen Wert !

- Gustav Werner -